Die Zwangslandung in Belarus hat wohl jeden empört. Und die schnelle Reaktion der EU –Sperrung des Luftraums für Flugzeuge aus Weißrussland – erscheint konsequent und angemessen.
Doch nun kommt heraus, dass die USA mit Hilfe einiger EU-Länder 2013 die bolivianische Präsidentenmaschine in Wien zum Landen gezwungen haben, weil sie den Whistleblower Snowden darin vermuteten.
Angeblich sollen die Fälle nicht vergleichbar sein, weil es sich damals um eine Staatsmaschine und jetzt um ein Zivilflugzeug handelt. Vergleiche hinken immer, aber viel schlimmer ist, dass seinerzeit ein demokratischer Staat das tat, was man eigentlich nur einem Diktator wie Lukaschenka zutraut.
Noch schlimmer, inzwischen aber an der Tagesordnung ist die ungleiche Bewertung der Fälle. Wenn zwei das Gleiche tun, dann ist das eben noch immer nicht dasselbe. Daran hat sich jedenfalls nichts geändert.