Das Schwarz-Weiß-Schema

beherrscht die Sichtweise auf den Ukraine-Konflikt. Es gibt keine Grautöne mehr, es gibt nur noch Gut und Böse, die Spirale der Kriegsrhetorik lässt keinen Raum für die Frage nach Ursachen und möglichen Kompromissen zu.

Wer hier ausschert und geforderte Bekenntnisse nicht ablegt, fällt der Ächtung anheim. Prominentestes Opfer ist Altkanzler Schröder, der es trotz Verurteilung der Aggression gewagt hat, von Fehlern auf beiden Seiten zu sprechen. Man muss die Aktivitäten des Altkanzlers nicht gut finden, aber wie seine wendehalsigen Genossen jetzt über ihn herfallen, ist erbärmlich.